Ein Blick auf den herbstlichen Kopfberg und das Stuhlgebirge mit Bischofsmütze im Hintergrund. Der Ort Annaberg liegt im Tal. Auf dem Bild sieht man nur die Pfarrkirche, die auf einer Anhöhe errichtet wurde. Daher auch der Name "St. Anna am Berg" - eben Annaberg.
Annaberg im Lammertal ist ein malerischer Ort (Gemeinde Annaberg-Lungötz) im Salzburger Land in Österreich. Die Entstehungsgeschichte des Ortes ist eng mit der Region und ihrer Geschichte verbunden. Der Name „Annaberg“ und der dazugehörige Ort haben interessante Wurzeln.
Die Region rund um Annaberg im Lammertal war schon in der Frühzeit besiedelt, doch die Entwicklung des Ortes als eigenständiger Weiler oder Siedlung begann vermutlich im Mittelalter. Im Zuge der Erschließung der Alpenregionen, besonders während der Zeit des Hochmittelalters (ab dem 12. Jahrhundert), suchten Menschen nach besseren Lebensbedingungen und nutzten die Gebirgstäler für die Landwirtschaft, Viehzucht und Bergbau.
Der Name "Annaberg" selbst hat eine religiöse Bedeutung. Er leitet sich von „Anna“ ab, der Mutter von Maria, die die Schutzpatronin der in den Jahren 1750-1752 erbauten Kirche ist. Der „Berg“ weist darauf hin, dass Kirche auf einem Berg oder Hügel liegt. Aber auch „St. Anna im Berg“ – im Gebirge – dürfte namensgebend gewesen sein.
Ein bedeutender Aspekt der frühen Geschichte Annabergs war der Bergbau. In der Region wurde ab dem 16. Jahrhundert intensiv Bergbau betrieben, vor allem Silber- und Eisenerzabbau. Dieser Bergbau führte zu einem wirtschaftlichen Aufschwung und zog Menschen aus verschiedenen Teilen der Alpenregion an. Der Abbau von Erzen und die Entwicklung der damit verbundenen Infrastruktur waren entscheidend für die frühe Entwicklung des Ortes und der Region insgesamt. Der Name könnte auch auf den Zusammenhang zwischen dem Bergbau und der geographischen Lage hinweisen.
Die Region rund um Annaberg trägt den Namen „Lammertal“, was vermutlich vom althochdeutschen Wort „Lamb“ für „Lamm“ stammt. Es gibt Theorien, dass das Tal nach der früheren Bedeutung als Weide- oder Zuchtgebiet für Schafe und Lämmer benannt wurde. Auch die geografische Struktur des Tals, das als offenes und weites Hochtal ein geeignetes Terrain für Viehzucht bot, könnte mit diesem Namen in Verbindung stehen.
Zusammengefasst geht der Name „Annaberg“ auf die Verehrung der Heiligen Anna zurück, und „Berg“ deutet auf die geographische Lage des Ortes hin. Die Region hat sich von einem eher abgelegenen Bergbaugebiet zu einer beschaulichen Gemeinde Annaberg-Lungötz entwickelt, die heute für ihre landschaftliche Schönheit und touristische Bedeutung bekannt ist. Die Geschichte des Ortes ist ein interessantes Beispiel für die Wechselwirkungen zwischen religiöser Verehrung, Wirtschaft (durch den Bergbau) und der geografischen Gegebenheit.